14.04.2011

Vorabmaßnahmen für 2. S-Bahn-Stammstrecke: Am 18.04. beginnen am Marienhof archäologische Grabungen

Nach der Zustimmung des Münchner Stadtrates beginnen am Montag die archäologischen Erkundungen am Marienhof, mit denen Reste der dort bekannten mittelalterlichen Bebauung freigelegt und dokumentiert werden.

Zunächst werden der Grabungsplatz auf der Grünfläche des Marienhofs mit einem Bauzaun gekennzeichnet und die Baustelle eingerichtet. Die 38 japanischen Schnurbäume, die für die Grabungen in eine städtische Baumschule umziehen sollen, können erst nach dem Austrieb der Blätter verpflanzt werden.

„Die archäologischen Erkundungen sind eine Voraussetzung, um im kommenden Jahr mit dem Bau der 2. Stammstrecke am Marienhof beginnen zu können“, sagte DB-Projektleiter Albert Scheller. „Mit Blick auf eine Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke zu möglichen olympischen Spielen 2018 haben wir damit das Rennen aufgenommen; wobei jetzt jeder Tag zählt.“

Voraussichtlich bis Ende des Jahres werden die Archäologen tief in der Geschichte der Stadt München graben. Der größte Teil der mit rund 110 mal 95 Meter fußballfeldgroßen Fläche liegt innerhalb des ältesten Stadtkerns aus dem 12. Jahrhundert. Der nördliche Randbereich gehört zur Stadterweiterung aus dem späten 13. und frühen 14. Jahrhundert.

Bevor der Bau der Station Marienhof der 2. Stammstrecke beginnt, werden die Bodendenkmäler als Zeugen der Geschichte dokumentiert. Die vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt München geforderte archäologische Ausgrabung umfasst das künftige Baufeld der unterirdischen Station.

In den kommenden Monaten wird sich der Marienhof in ein Freilichtmuseum verwandeln: Die Münchner und die Gäste der Stadt werden auf einem Erkundungssteg im Grabungsgelände selbst einen Blick in die Stadtgeschichte und die Arbeit der Archäologen werfen können.