19.01.2024
2. Stammstrecke: Baufahrplan 2024
Auch für den Ostabschnitt der 2. Stammstrecke besteht seit Kurzem Baurecht, damit kann die Deutsche Bahn (DB) nun entlang der kompletten Strecke bauen. Was auf den Baustellen im Jahr 2024 ansteht – hier ein Überblick.
Bahnhof Laim/Westabschnitt:
Am Bahnhof Laim, dem westlichen Startpunkt der 2. Stammstrecke, entsteht ein runderneuerter, barrierefreier Bahnhof. Für die sogenannte Umweltverbundröhre (UVR), durch die später einmal Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und der öffentliche Nahverkehr geführt werden, wurde im November 2023 im südlichen Abschnitt der erste Deckenteil unterhalb der Gleise eingeschoben. Die nächsten Deckenteile folgen im März, Juni, September und November. Ab November 2024 beginnt dann der Aushub der UVR-Süd unterhalb der Decken.
Zeitgleich laufen die Arbeiten für das neue Zugangsbauwerk Ost und West sowie der Rückbau des alten Bahnsteigs am früheren Gleis 1. Die Aufzugsanlagen an der Station Laim werden in Kürze außer Betrieb genommen und zurückgebaut. Eine durchgängig barrierefreie Erreichbarkeit der Bahnsteige 1 sowie 2 und 3 ist ab dann baubedingt bedauerlicherweise nicht mehr möglich. Im Frühjahr 2025 ist der Bahnsteig 1 über die Umweltverbundröhre (UVR) dann wieder barrierefrei für die Reisenden erreichbar.
Tunnelportal / Hauptbahnhof:
Mit dem Neubau des Hauptbahnhofs bekommt München eine moderne, optimal vernetze Mobilitätsdrehscheibe. Am Hauptbahnhof entstehen in den nächsten Jahren ein neues Empfangsgebäude, ein neues Gebäude für den Starnberger Flügelbahnhof und eine unterirdische Haltestelle für die 2. Stammstrecke. Zudem wird ein Rohbau für die geplante U9-Station geplant.
2024 geht es am Hauptbahnhof bei den Aushubarbeiten für den Bau der neuen Tunnelstation schrittweise bis auf 30 Meter Tiefe weiter nach unten. Zudem werden die noch bestehenden Reste des Empfangsgebäudes sowie angrenzende Gebäudeteile weiter abgebrochen und das MAN-Dach oberhalb des Querbahnsteigs rückgebaut. Auch finden Arbeiten für den Umbau des U-Bahn-Abgangs der U4/U5 an der Bayerstraße statt.
An der Donnersbergerbrücke arbeitet die DB weiter am künftigen Tunnelportal. Etwas weiter östlich beginnt der erste (Druckluft-) Tunnelvortrieb im Projekt für den Rettungsschacht im Arnulfpark.
Marienhof:
Die Station Marienhof ist die mittlere von drei unterirdischen Stationen der neuen S-Bahn-Strecke durch München. Sie befindet sich im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt, auf der Nordseite des Rathauses. 2024 erreichen die Aushubarbeiten, die seit 2022 laufen, die Bahnsteigebene in rund 40 Metern Tiefe. Für den späteren direkten Umstieg von der neuen unterirdischen Station zu den U-Bahn-Linien U3 und U6 beginnt die Vorbereitung des Verbindungsstollens.
Abschnitt Ost / Ostbahnhof:
Seit Kurzem liegt auch für den letzten Planfeststellungsabschnitt, den Ostabschnitt, die Baugenehmigung vor. Damit können die Bauaufträge vergeben werden – und es kann schrittweise mit den Bauarbeiten östlich des Marienhofs losgehen. Der Ostabschnitt umfasst unter anderem die Tunnelstrecke vom Marienhof bis zum Tunnelportal westlich der Station Leuchtenbergring, die neue Tunnelstation am Ostbahnhof an der Friedenstraße, den erweiterten oberirdischen S-Bahnhalt Leuchtenbergring sowie mehrere Rettungsschächte, darunter ein großes, unterirdisches Bauwerk in den Münchner Maximiliansanlagen.
Ende Januar 2024 starten am Südbahnhof die Arbeiten für die neue Autoreisezuganlage, die als Ersatz für die bisherige Anlage am Ostbahnhof dienen wird. Diese muss dem Bau der neuen Tunnelstation für die 2. Stammstrecke weichen.
Zudem gehen bauvorbereitende Maßnahmen für zwei Rettungsschächte los.
Portfolioprojekte und Netzergänzende Maßnahmen:
Um das Großprojekt 2. Stammstrecke abzurunden, gibt es zahlreiche weitere Baumaßnahmen. Die sogenannten „Netzergänzende Maßnahmen“ (NeM) zielen darauf ab, die Kapazitäten der Strecken zu erweitern und das S-Bahn- Angebot insgesamt zu verbessern. Einige davon stecken in der Planungsphase, gleichzeitig sind schon einige fleißig am Ausbau. Hier ein kleiner Einblick in die NeM:
NeM 13 – Brückenbauwerke München-Westkreuz
- Durchführung von Kampfmittelsondierung und archäologische Grabungen
- Einbau von Spundwänden im Gleisbereich für die neuen Brückenbauwerke über die Bodenseestraße.
- Finalisierung der Umweltvorabmaßnahmen im Gleisdreieck Pasing
NeM 23 – Fahrzeitverkürzung zum Flughafen
- Beteiligung der Öffentlichkeit durch Auslegung der Planrechtsunterlage in den Gemeinden
- Durchführung der Umweltvorabmaßnahmen zur Vorbereitung der Hauptbauleistungen
2024 werden folgende Planrechtsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt starten:
- NeM 08 – Zweites Gleis im Bereich St. Koloman – Aufhausen
- NeM 17 – Zweites Gleis Steinebach – Seefeld-Hechendorf