01.06.2023

Spürnasen im Einsatz bei der 2. Stammstrecke

Sobald sie festen Boden unter den Pfoten haben, wollen sie loslegen: Finya, Monte, Bert und Storm ziehen an den Leinen ihrer Hundeführer:innen. Die vier sind Artenspürhunde, die bei den Baustellen der 2. Stammstrecke zum Einsatz kommen. Da ihr Geruchssinn sehr viel besser ist als der von uns Menschen, können Hunde das Vorkommen von geschützten Tierarten wie Schlingnattern, Gelbbauchunken, Fledermäusen oder Mauer- und Zauneidechsen perfekt erschnüffeln.

Bevor es auf einer Baustelle so richtig losgehen kann, muss die Fläche nach Tieren und deren Lebensräumen abgesucht werden. Damit Tiere und Pflanzen von den Baumaßnahmen möglichst wenig gestört werden, wird vor Baubeginn zusammen mit dem Kompetenzzentrum Artenkartierung der DB Netz AG genau geschaut, wer und was in der Nähe der Baustelle lebt. Bei der Erkundung des Baugeländes erfassen die sogenannten Artenkartierer:innen der Deutschen Bahn vor Ort ihre Ergebnisse per Tablet in einer neuen digitalen Datenplattform. Über diese haben alle im Projekt Beteiligten jederzeit Zugriff auf aktuelle Informationen zu gefundenen Arten.

Um den Arten dann ein neues, sicheres Zuhause zu bieten, schafft die 2. Stammstrecke Ausgleichsflächen, in die die gefundenen Tiere umgesiedelt werden. In den Münchner Maximiliansanlagen wurden so zum Beispiel bereits einige Fledermauskästen als Alternative angebracht. In Langwied oder in der Nähe der 2. Stammstrecke an der Richelstraße gibt es neue Unterschlupfe aus Steinmauern und Holzhaufen für Eidechsen und Schlingnattern.

Die Spürhunde kommen an jeder Stelle mehrmals zum Einsatz um sicherzustellen, dass die Art nicht mehr nachweisbar ist. Erst danach dürfen die Bauarbeiten beginnen.