Sicherheitskonzept
Sicherheit an erster Stelle
Die 2. Stammstrecke wird nach den neuesten Sicherheitsvorschriften gebaut. Als erstes Verkehrsinfrastrukturprojekt in Deutschland wird die 2. Stammstrecke mit einem zusätzlichen Tunnel ausgestattet, der zwischen den S-Bahn-Tunneln liegt und als Flucht- und Rettungstunnel dient. Auch sonst werden höchste Ansprüche an die Sicherheit gestellt.
Das Sicherheitskonzept der 2. Stammstrecke im Überblick:
Prävention/Vorbeugung
An erster Stelle steht die Vermeidung eines Brand- beziehungsweise Katastrophenereignisses. Durch den Bau von zwei separaten eingleisigen Tunnelröhren ist die Begegnung zweier Züge im Tunnel ausgeschlossen. Die S-Bahnen selbst sind brandhemmend konstruiert. Die Tunnel der 2. Stammstrecke werden aus nicht brennbaren Materialen gebaut.
Ereignismindernde Maßnahmen
Kommt es trotz Präventivmaßnahmen zum Beispiel zu einem Brand in einem Zug, ist trotzdem gewährleistet, dass durch Sofortmaßnahmen die Brandfolgen möglichst schnell bekämpft werden können. In den Fahrzeugen und an den Bahnhöfen stehen Feuerlöscher bereit. Die Notbremsüberbrückung ermöglicht dem Lokführer, den Zug bis zur nächsten Station weiter zu fahren. Dort werden die Fahrgäste schneller und leichter in Sicherheit gebracht.
Fluchtwege zur Selbstrettung
Die Rettungskräfte werden im Brand- beziehungsweise Katastrophenfall unverzüglich alarmiert. Bevor sie eintreffen, haben die Fahrgäste die Möglichkeit, sich schnell selbst in Sicherheit zu bringen. Im Tunnel zwischen den unterirdischen Stationen und den Tunnelportalen befinden sich Notausgänge im Abstand von weniger als 350 Metern. Die Notausgänge führen über den sicheren Bereich des Flucht- und Rettungstunnels und die unterirdischen Stationen ins Freie. Mit Brandschutztüren ausgestattete Schleusenkammern sorgen dafür, dass die Rettungswege rauchfrei bleiben.
Um die Notausgänge zu erreichen, gibt es neben den Gleisen befestigte Fluchtwege mit Handläufen, Fluchtwegkennzeichnung, Notbeleuchtung und Notruf-Fernsprechern.
Einrichtungen für Rettungskräfte
Die Rettungskräfte gelangen auf separaten Wegen und Zugängen zum Unfallort. Um sie bei der Brandbekämpfung und der Rettung von Fahrgästen zu unterstützen, finden sie vor Ort die notwendige Infrastruktur wie Löschwasserversorgung, Stromversorgung, Erdungsstangen, Behördenfunk und Notruffernsprecher sowie Rollpaletten (schienenfahrbare Transporthilfen) zum Bewegen von schwerem Gerät an den Tunnelportalen und Notausstiegen.
Rettungsstollen und Fluchtwege
Zusätzlich zu den im Normalbetrieb genutzten großen Treppenanlagen verfügt jede Station über Rettungswege und separate Fluchttreppenhäuser. Brandschutztore zu den benachbarten Verkehrsanlagen (zum Beispiel U-Bahnhöfe) verhindern, dass Rauch und Feuer in diese Anlagen eindringt.
Die unterirdischen Stationen verfügen über umfangreiche Entrauchungsanlagen. Sie schützen die Flüchtenden vor zu starker Verrauchung. Jede unterirdische Station erhält einen speziellen Feuerwehraufzug, der direkt bis auf die Bahnsteigebene hinabreicht. Er ermöglicht den Rettungskräften schnelle Rettungs- und Löschmaßnahmen.